Großer eBike-Akku-Ratgeber

So kannst du die Lebenszeit verlängern

Er ist einer der wichtigsten Komponenten am Pedelec und gleichzeitig sehr zerbrechlich. Während der Fahrt hält sein Besitzer ihn lieber verdeckt im Hintergrund. Auf Knopfdruck soll er sofort anspringen und gibt er einmal den Geist auf, wird er so schnell es geht ersetzt. Ganz schön hartes Leben, welches unser Lithium-Ionen-Akku führt. Dabei ist er einer der großen Protagonisten unserer e-Bikes uns nimmt mit der Zeit eine immer größer werdende Rolle ein. Nicht umsonst ist der Versuch, immer leistungsfähigere Akkus zu entwickeln, einer der zentralen Forschungsfragen der heutigen Pedelec-Produktion. Neben der großen Rolle, die unser eBike-Akku einnimmt, ist er allerdings auch besonders anfällig für Beschädigungen bei falschem Gebrauch oder schlechter Pflege.
Und ein neuer Akku kann bei Einkaufspreisen ab 200 € aufwärts den Geldbeutel ziemlich aufmischen. Wie man die Lebenszeit seines Akkus am effizientesten verlängern kann und so sein Konto schont, möchten wir Dir in diesem Akku-Ratgeber erklären, indem wir Dir nützliche Akku-Tipps mit auf den Weg geben.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines zum e-Bike Akku

Zuerst wollen wir Dir unsere Hauptfigur aber noch etwas genauer vorstellen: Die Basis des e-Bike Akkus sind die Lithium-Ionen, die heutzutage in fast jedem elektrischen Akku eingesetzt werden, da sie kompakt gestaltet werden können und gleichzeitig viel Energie speichern können. Vorgänger von Li-Ionen Akkus waren zum Beispiel Blei-, Nickel-Cadmium und Nickel-Mangan Akkus, die allerdings deutlich schwerer waren und eine geringere Kapazität besaßen.

Wichtige Größen eines e-Bike Akkus sind der Energiegehalt in Wattstunden (Wh), die Kapazität in Amperestunden (Ah) und die Nennspannung in Volt (V). Diese Größen besitzt jeder Akku und macht ihn mit anderen vergleichbar. Bei e-Bikes wird meistens der Energiegehalt in einer Größenordnung von 250 bis 1.000 Wh angegeben und häufig fälschlicherweise als Kapazität bezeichnet. Erst das Produkt aus Kapazität und Nennspannung ergibt den Energiegehalt.

Besonders motivierend ist es, wenn man die Kosten einer Akkuladung mit der einer Tankfüllung vergleicht. Schließlich kann man den Akku gut als „Tank“ eines e-Bikes sehen. Eine Tankfüllung kostet für 100 km bei einem Verbrauch von etwa 12 Litern ungefähr 15 €. Ein e-Bike benötigt auf 100 km je nach Fahrweise in etwa 500 Wh, was in Stromkosten umgerechnet nur 12 Cent entspricht. Es ist wohl überflüssig auszurechnen, wie viel Geld man so auf längere Sicht sparen kann.

Wie weit komme ich mit einer ganzen Akkuladung?

Die Reichweite einer Ladung hängt von verschiedenen Faktoren ab (mehr dazu im nächsten Abschnitt). In erster Linie ist sie aber von der Leistung des Akkus, also dem Energiegehalt in Wattstunden, abhängig. Je größer der Akku, desto weiter kommt man auch damit. Aktuell gängige Akkus haben einen Energiegehalt von etwa 500 Wh, mit dem der Vorstellung halber eine Reichweite von 80 – 120 km erzielt werden kann. Ein 400 Wh Akku schafft mit einer vollen Ladung hingegen in etwa 60 – 100 km.

Eine Person hält einen e-Bike Akku in der Hand

Wie kann ich meine Reichweite erhöhen?

Wie bereits im vorherigen Abschnitt angesprochen, hängt die Reichweite des e-Bike Akkus von mehreren Faktoren ab. Hier sind einige Tipps, die die Reichweite einer Ladung erhöhen können:

  • Halte das Gesamtgewicht (Gepäck) so leicht wie möglich.
  • Fahre so lange es geht im energiesparenden Modus (ECO).
  • Trete gleichmäßig in die Pedale.
  • Vermeide häufiges Anhalten und Beschleunigen.
  • Nutze Deine Gangschaltung und verpulvere den Akku nicht durch ständiges Fahren im höchsten Gang.
  • Trage enge Kleidung um den Luftwiderstand zu minimieren.
  • Fahre lieber auf festen Wegen als auf Kies und Schotter.
  • Prüfe vor der Fahrt den Reifendruck und passe ihn ggf. an.

Was passiert, wenn mir unterwegs der Saft ausgeht?

Wahrscheinlich hatte bereits jeder die Befürchtung, dass ihm auf der Fahrt die Stromversorgung versagt und man nicht weiß, ob man dann noch vorwärts kommt. Die Antwort auf diese Befürchtung ist, dass man sehr wohl noch weiterfahren kann, wenn der e-Bike Akku leer gefahren wurde. Der Motor schaltet sich zwar ab und das Treten der Pedale kann nur noch durch die eigene Muskelkraft bewirkt werden, aber das Display und seine Funktionen laufen weiterhin mit dem Reststrom des Akkus, sodass Routen und andere Daten weiter angezeigt werden. Problematisch ist nur, dass ein e-Bike durch die zusätzlichen Komponenten deutlich mehr wiegt als ein herkömmliches Fahrrad und man so ordentlich ins Schwitzen käme. Um also zu vermeiden, dass einem der „Sprit“ ausgeht, kann man entweder einen geladenen Ersatzakku mitnehmen, der im Notfall einfach ausgetauscht werden kann, oder man nimmt sein Ladegerät mit, um bei Bedarf während einer Pause laden zu können. In Deutschland gibt es mittlerweile auch in einer Großzahl von Städten und auf Radwanderwegen Ladestationen für e-Bikes. Informiert man sich vor Antritt seiner Tour über die Lage dieser Ladestationen, kann die Route entlang dieser kleinen Retter in der Not geplant werden.

Wie lade ich den e-Bike Akku richtig auf?

Zwei Menschen machen eine e-Bike Tour in den Bergen

In erster Linie ist darauf zu achten, dass für das Laden immer das originale Ladegerät verwendet werden sollte, da Ladegeräte von Drittanbietern dem Akku bleibende Schäden zufügen können. Der optimale Ladezustand des e-Bike Akkus liegt zwischen 20 % und 80 %, welcher bei kürzeren Fahrten gut beibehalten werden kann. Sollte mal eine längere Tour geplant werden, ist es natürlich auch

unbedenklich, den Akku erst bei 100 % in das e-Bike einzusetzen. Die Ladeelektronik des Akkus überwacht den Ladevorgang und sperrt den Ladestrom beim Erreichen der vollen Kapazität. Alternativ kann man auch das Ladegerät mitnehmen, um den Akku bei einer kurzen Rast wieder einzustecken. Dabei sollte der Akku idealerweise bei Raumtemperatur von 15 °C bis 20 °C und in einer trockenen Umgebung aufgeladen werden. Falls das e-Bike in der Garage überwintert, sollte der Akku nicht im leeren Zustand gehalten werden, sondern im Optimalbereich gehalten werden, um der Ladeelektronik nicht zu schaden. Damit sich das Batterie-Management-System nach einer längeren Ruhephase, wie dem Winter, wieder neu kalibrieren kann, ist es sinnvoll, den Akku anfangs ganz aufzuladen und auch wieder ganz zu entleeren.

Wie lange dauert es, den Akku ganz aufzuladen?

Die Ladezeit eines e-Bike Akkus hängt von der Größe der Batterie ab. Ein großer Akku mit etwa 500 Wh Energiegehalt benötigt eine längere Ladezeit als ein Akku mit beispielsweise nur 200 Wh. Darüber hinaus dauert es natürlich länger, den Akku von 0 % auf 100 % (ganzer oder voller Ladezyklus) zu laden, oder ihn nur zur Hälfte aufzuladen. Ein weiterer Einfluss ist die Leistung des Ladegerätes. Wie auch beim Smartphone gibt es auch für das e-Bike Fast Charger, die den Akku schneller laden können als gewöhnliche Ladegeräte. Nachteil dabei ist allerdings eine etwas höhere Temperatur, die am Akku und am Ladegerät entsteht. Je nach Ladegerät, Marke des e-Bikes und Strommenge, die dem Akku zugeführt werden soll, schwanken die Ladezeiten also in etwa zwischen 7 und 2 Stunden für beispielsweise einen 500 Wh Akku.

Ab wann lohnt sich ein neuer e-Bike Akku?

Man merkt relativ schnell, wenn die Lebensdauer des e-Bike Akkus erreicht wurde. Man erkennt es daran, dass der Akku immer häufiger geladen werden muss, da er sich schneller entlädt, oder sogar, dass der Motor nicht mehr richtig funktioniert und Ausfälle hat. Solche negativen Effekte sind auf Dauer ziemlich nervig und nehmen einem schnell den Spaß am e-Bike fahren, sodass die Investition in einen neuen Akku sicher lohnenswert wäre. Wirklich dringend wird die Anschaffung eines neuen Akkus, wenn Beschädigungen am Gehäuse oder an den Kontaktstellen festgestellt werden, denn dadurch kann sich der Akku im schlimmsten Fall selbst schnell entzünden. Solche Akkus sollten umgehend beim Fachhändler eingereicht werden, der diesen dann vorschriftsmäßig entsorgt. Im Falle eines brennenden Akkus ist es nützlich zu wissen, dass man den Brand keinesfalls mit Wasser löschen sollte, sondern mit Sand oder einer Löschdecke. Aus diesem Grund sollte man den Akku bei längerer Lagerung nicht in der Nähe entflammbarer Gegenstände aufbewahren. Ein Brand durch einen e-Bike Akku ist dennoch relativ unwahrscheinlich, da alle Akkus vom Hersteller gründlich auf alle möglichen negativen Einflüsse getestet werden.

Wie kann ich die Lebenszeit meines Akkus verlängern?

Der e-Bike Akku hat nur eine begrenzte Lebenszeit von etwa 500 bis 1000 Ladezyklen. Ein Ladezyklus entspricht dabei dem Aufladen eines leeren Akkus bis auf seinen maximalen Ladezustand. Das Laden bis auf 50 % entspricht dabei dementsprechend einem halben Ladezyklus, sodass zwei halbe Zyklen einem ganzen entsprechen. So kann man ungefähr den Überblick behalten, wie gut der eigene Akku noch im Saft steht. Die Angabe „500 bis 1000 Ladezyklen“ ist allerdings ziemlich ungenau, was damit zusammenhängt, dass die Lebensdauer des e-Bike Akkus stark von dessen Pflege abhängt.

Hier sind einige Tipps, die Deinem Akku die maximale Lebensdauer entlocken:

Frau in der Stadt auf Qwic e-Bike
  • Halte den Akku bei einem Ladezustand zwischen 30 % und 70 %.
  • Entlade den Akku nicht vollständig.
  • Lass den Akku nicht zu lange am Ladegerät hängen.
  • Halte den Akku fern von direkter Sonneneinstrahlung.
  • Nimm den Akku im Winter mit ins Haus.
  • Lade den Akku bei Zimmertemperatur.
  • Benutze nur das originale Ladegerät zu Deinem e-Bike Akku.
  • Reinige den Akku niemals mit dem Hochdruckreiniger oder Wasser, sondern mit einem feuchten Tuch

Welchen Einfluss hat das Wetter auf meinen Akku?

Der e-Bike Akku ist gegenüber großen Temperaturschwankungen deutlich empfindlicher als wir Fahrer es sind. Am wohlsten fühlt er sich bei Temperaturen zwischen 5 °C und 25 °C. Im Hochsommer kann es sein, dass der Akku für längere Zeit Temperaturen von über 30 °C oder direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist. Dadurch wird dem Akku auf Dauer die Lebenszeit genommen, sodass früher für Ersatz gesorgt werden muss. Deshalb sollte der Akku bei Zimmertemperatur gelagert werden, nicht in der Sonne liegen und auf keinen Fall im Auto liegen bleiben. Ein noch direkterer negativer Einfluss kann im Winter beobachtet werden, da der e-Bike Akku bei Minusgraden direkt weniger Leistung besitzt und sich schneller entlädt oder die Funktion des Motors eventuell nicht durchgängig am Leben erhält. Bei einer Fahrt im Winter sollte also darauf geachtet werden, dass der Akku bei Zimmertemperatur gelagert wird und erst so spät wie nötig am e-Bike angebracht wird. Auch nach der Fahrt sollte der Akku erst wieder aufgewärmt werden, bevor er an das Ladegerät angeschlossen wird.

Welche Akkuposition ist die beste?

Geht es um die Positionierung des Akkus, so hat der Hersteller in der Regel drei Möglichkeiten: Die Platzierung des e-Bike Akkus unter dem Gepäckträger, am Sattelrohr oder am Unterrohr des Rahmens. Neuere Modelle mit zweifachem Akku, oder DualBattery System, besitzen zudem einen Akku am Oberrohr. Die Position des Akkus hat allerdings keinen Einfluss auf die Funktion des e-Bikes. Lediglich der Schwerpunkt wird beeinflusst, da der Akku etwa 5 % bis 10 % des Gesamtgewichts ausmacht. Hier obliegt die Entscheidung also dem Besitzer, wobei der Trend eher Richtung Akku am Unterrohr geht. Bei City e-Bikes mit tiefem Einstieg ist diese Position jedoch nicht realisierbar, sodass der Akku häufig am Gepäckträger platziert werden muss.

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