Entwickelt für anspruchsvolle Abfahrten
Dass das Kenevo SL wie gemacht für anspruchsvolle Abfahrten ist, verrät bereits ein erster Blick auf die Geometrie des e-Mountainbikes. Specialized spendiert dem Enduro ein sehr geräumiges Cockpit für viel Bewegungsfreiheit sowie optimale Traktion und Kontrolle in den Kurven. Der Federweg ist vorne und hinten mit jeweils 170 mm großzügig gestaltet. Dadurch bleibt das Kenevo SL auch auf sehr ruppigen Trails noch gut kontrollierbar und bügelt sämtliche Schläge gekonnt weg.

Dazu gesellen sich 29 Zoll große Laufräder und ein progressiver Radstand. Im Zusammenspiel ist so für eine ideale Balance zwischen Stabilität bei hohem Tempo sowie Reaktionsschnelligkeit gesorgt. Bereits vom unmotorisierten Specialized Enduro bekannt ist der 6-Streben-Hinterbau. Die markante Konstruktion des Hinterbaus verbessert die Federung des e-Mountainbikes und vereinfacht dessen Handling. Durch den Hinterbau mit seinen sechs Streben ist der Schwerpunkt des Kenevo SL relativ tief, was zu einem reaktionsfreudigen Ansprechverhalten im Gelände führt.
Insgesamt haben die Konstrukteure des Bikes größten Wert auf ein agiles Fahrverhalten und bestmögliche Downhill-Performance gelegt. Der aus FACT 11m Carbon gefertigte Rahmen sorgt dafür, dass das Kenevo SL zu den leichtesten e-Mountainbikes auf dem Markt gehört. Das Enduro-Bike von Specialized bringt nur knapp über 18 Kilogramm auf die Waage.
Individuell einstellbare Geometrie
Die Geometrie des Kenevo SL lässt sich auf die individuellen Wünsche des Fahrers oder der Fahrerin, den persönlichen Fahrstil und das zu befahrende Terrain anpassen. Um dies zu ermöglichen, stattet Specialized das Kenevo SL mit einem Flip Chip am Heck aus. Ein kleines, aber sehr wirkungsvolles Feature, zu dem mittlerweile immer mehr Hersteller von e-Mountainbikes greifen.
Beim Specialized Kenevo SL sind alles in allem sechs verschiedene Geometrie-Einstellungen möglich. Über den Flip Chip am Ausfallende kann die Höhe des Tretlagers um sechs Millimeter nach oben oder nach unten verändert werden. Wandert das Tretlager nach unten, so wird der Schwerpunkt niedriger und das Bike zeigt sich noch laufruhiger.
Darüber hinaus ist der Steuerrohr-Winkel individuell wählbar. Dieser kann auf 62,5 Grad, 63,5 Grad oder aber 64,5 Grad eingestellt werden. Das Ändern des Steuerrohr-Winkels funktioniert ganz einfach und mit nur wenigen Handgriffen über eine mitgelieferte Lagerschale. Setzt man diese ein, so wird der Winkel um ein Grad steiler. Wird die Lagerschale umgedreht, so flacht der Steuerrohr-Winkel dagegen um ein Grad ab.



Bei den Rahmengrößen setzt Specialized für das Kenevo SL auf das sogenannte Style-spezifische Sizing oder kurz S-Sizing. Die verschiedenen Größen werden dabei nicht mehr in erster Linie über die Länge des Sitzrohrs definiert. Stattdessen nimmt die Länge des Hauptrahmens eine wichtige Bedeutung ein. Die passende Größe wird beim S-Sizing nicht nach der Körpergröße, sondern nach dem Fahrstil des Fahrers oder der Fahrerin gewählt.
Specialized stellt das Kenevo SL 2022 in vier Rahmengrößen her, die die Bezeichnung S2, S3, S4 sowie S5 tragen. Je kleiner die Zahl, desto kürzer ist der Reach und desto sportiver fällt die Sitzhaltung auf dem Kenevo SL aus. Bei den größeren Rahmengrößen nimmt der Fahrer eine aufrechtere Sitzposition im Bike ein. Außerdem wird mehr Reach geboten, sodass das Kenevo SL bei höheren Geschwindigkeiten stabiler bleibt.
Kompakter Motor und leichter Motor
Specialized vertraut beim neuen Kenevo SL auf einen Antrieb, der in enger Zusammenarbeit mit Mahle entwickelt worden ist. Der Motor hört auf den Namen Specialized SL 1.1 und bietet ein maximales Drehmoment von 35 Nm. Damit mag der Motor auf dem Papier zunächst recht schwach wirken, in der Praxis ist die Unterstützung in allen Fahrsituationen aber absolut ausreichend. Das Antriebssystem des Kenevo SL ist in der Lage, den Input des Fahrers zu verdoppeln. Bestechend ist vor allem die sehr natürliche und intuitive Unterstützung des Specialized SL 1.1. Mit einem Gewicht von lediglich 1,9 Kilogramm darf er sich zudem zu den absoluten Leichtgewichten unter den e-Bike Motoren zählen.

Im sehr schlank gestalteten Unterrohr des Kenevo SL sitzt ein 320 Wh starker Akku, der das Antriebssystem mit der notwendigen Energie versorgt. Der Akku lässt sich nicht aus dem Unterrohr entnehmen und muss daher immer am Bike geladen werden. Um die Reichweite des Kenevo SL zu erhöhen, ist ein Range Extender mit weiteren 160 Wh erhältlich.


Sowohl Motor als auch Akku sind von Specialized gekonnt in den Rahmen integriert worden. Dadurch erhält das Kenevo SL eine sehr elegante, aufgeräumte und cleane Optik. Man muss schon genauer hinschauen, um das Modell überhaupt als e-Bike mit unterstützendem Motor identifizieren zu können. Auf den ersten Blick ist das Kenevo SL kaum von einem herkömmlichen Mountainbike ohne Motor zu unterscheiden.
Mastermind TCU2 – Das Gehirn des Kenevo SL
Mit dem Turbo Levo Gen3 hat Specialized ein brandneues Display eingeführt, das auch beim Kenevo SL zum Einsatz kommt. Die Mastermind TCU2 fungiert als Gehirn des neuen e-Mountainbikes von Specialized. Hier laufen während der Fahrt alle wichtigen Informationen und Fahrdaten ein. Die Turbo Control Unit, kurz TCU, steuert auf Basis dieser Daten die Interaktion zwischen Motor, Akku und Fahrer.


Das neue Display befindet sich im Oberrohr, direkt oberhalb des On-/Off-Buttons. In früheren Modelljahren hat Specialized dort eine LED-Leiste positioniert, über die die gewählte Unterstützungsstufe sowie der Ladezustand des Akkus abgelesen werden konnte. Diese LED-Leiste wird beim Kenevo SL durch ein TFT-Farbdisplay ersetzt. Die Werte, die auf dem Display angezeigt werden, kannst du nach deinen persönlichen Vorlieben wählen. Es stehen vier verschiedene Anordnungen auf dem Display sowie über 30 unterschiedliche Datenwerte zur Auswahl.
Zudem erhält das Kenevo SL über die Mastermind TCU2 Over-the-Air-Updates und bleibt dadurch immer auf dem aktuellsten Stand. Neu und gerade bei Ausfahrten in Gruppen sehr nützlich ist die MicroTune-Funktion des Displays. Dank dieser Funktion kann die Motorunterstützung während der Fahrt schnell und unkompliziert in Schritten von 10 Prozent geändert werden.
Die kleine, kompakte und ergonomisch geformte Bedieneinheit für das Display befindet sich am Lenker. Neu sind die F1- und die F2-Taste an der Remote Control. Diese beiden Tasten sind über die Mission Control App frei belegbar. Auch hier schreibt Specialized die Individualisierung wieder groß.