Specialized Turbo Vado 2022 und 2021 im Vergleich

Auf jedem Terrain zu Hause?

Das Turbo Vado zählt zu den begehrtesten e-Bike Modellen von Specialized und hat seit vielen Jahren seinen festen Platz im Portfolio des Premium-Herstellers aus Kalifornien. Für das Modelljahr 2022 ist das Turbo Vado sowohl optisch als auch technisch überarbeitet und verbessert worden. Grund genug für unseren Testfahrer Christof, einen ganz genauen Blick auf die neueste Version des Specialized Turbo Vado zu werfen und diese mit dem 2021er Modell zu vergleichen. Dazu hat er sich jeweils auf das Turbo Vado 4.0 aus 2021 sowie aus 2022 geschwungen. Wie schlagen sich die beiden Bikes in der Fahrpraxis? Und worin genau liegen die Veränderungen beim Turbo Vado 2022? Das alles verrät euch Christof in seinem Bikevergleich!

Inhaltsverzeichnis

Das bleibt unverändert

Schauen wir uns zunächst einmal an, welche Gemeinsamkeiten das 2021er sowie das 2022er Turbo Vado miteinander teilen. Specialized behält sowohl die Modellbezeichnung als auch die Unterteilung in Turbo Vado 3.0, 4,0 sowie 5.0 bei. Die drei Modelle bieten unterschiedliche Ausstattungsvarianten und bedienen damit auch unterschiedliche Preisklassen.

Handelt es sich beim Turbo Vado 2022 weiterhin um einen vielseitigen Allrounder? Ja, denn Specialized bleibt für das neue Modelljahr seiner grundsätzlichen Linie treu. Das 2022er Turbo Vado soll sich gleichermaßen für den Weg zur Arbeit, die alltäglichen Strecken in der Stadt und den Wochenendausflug mit der Familie eignen.

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Die wichtigsten Neuerungen am Turbo Vado auf einen Blick

1. Für das 2022er Turbo Vado hat Specialized einen neuen Rahmen konstruiert. Kennzeichnend für den Rahmen des Turbo Vado 2022 sind das abgesenkte Oberrohr und ein schmaleresgerade geschnittenes Unterrohr. Mit dem neuen Rahmen geht ein veränderter Lenkwinkel einher. Dieser ist etwas flacher geworden und liegt nun bei 68° statt bei 70°. Gleichzeitig verlängert Specialized den Radstand.

2. An der Bereifung des Turbo Vado hat Specialized ebenfalls Hand angelegt. Im Modelljahr 2021 war das Turbo Vado mit 28 Zoll großen Reifen ausgestattet. 2022 sind es nun Reifen in einer Größe von 27,5 x 2,3 Zoll.

3. Im Modelljahr 2022 spendiert Specialized dem Turbo Vado mehr Federweg. Dieser erhöht sich von 50 mm auf 80 mm.

4. Auch der Lenker ist neu gestaltet worden und hat mehr Rise sowie Backsweep bekommen. Er ist also etwas mehr nach oben und nach hinten ausgerichtet als beim 2021er Turbo Vado.

5. Das 2022er Turbo Vado kommt mit einem brandneuen Display daher. Das Mastermind Turbo Control Display (TCD) ist in allen Fahrsituationen sehr gut ablesbar und verfügt über eine Vielzahl an frischen Funktionen. Neu sind beispielsweise eine barometrische Höhenmessung, die Anzeige von Trittfrequenz und Effizienz sowie die Anpassung der Unterstützung über die Mission Control App.

6. Beim Turbo Vado 2022 hat Specialized die Kapazität des Akkus erhöht. Konnte das Turbo Vado 4.0 im Modelljahr 2021 mit einem 500 Wh starken Akku aufwarten, sind es mittlerweile 710 Wh. Außerdem lässt sich der Akku leichter aus dem Rahmen entnehmen.

7. Ebenso neu für das Modelljahr 2022 ist eine gefederte Sattelstütze, die noch mehr Fahrkomfort auf dem Specialized Turbo Vado garantiert.

8. Darüber hinaus hat Specialized den Gepäckträger überarbeitet. Das 2022er Turbo Vado verfügt über einen sehr stabilen Gepäckträger, in den die Rückleuchte stilvoll integriert worden ist. Der Gepäckträger des neuen Turbo Vado ist für eine Tragkraft von bis zu 27 Kilogramm ausgelegt.

9. Im direkten Vergleich zu seinem Vorgänger hat das von uns getestete Turbo Vado 4.0 2022 einen Gang hinzugewonnen. Anstatt mit einer 10-Gang Schaltung kommt das Turbo Vado 4.0 jetzt mit einer 11-fach Schaltung.

10. Zu guter Letzt kann das Turbo Vado 2022 mit einer neuen Lichtanlage punkten.

gepaecktraeger und rueckleuchte am specialized turbo vado 2021 sowie 2022 Specialized Turbo Vado 2022 und 2021 im Vergleich

Das Turbo Vado 4.0 im Praxistest#

Nachdem wir uns ausgiebig den Fakten gewidmet haben, soll es nun um die Eindrücke aus der Fahrpraxis gehen. Christof hat sowohl das 2022er als auch das 2021er Specialized Turbo Vado unter die Lupe genommen.

Bereits auf den ersten Metern bemerkt unser Testfahrer einen wichtigen Unterschied. Das neue Turbo Vado für das Modelljahr 2022 fährt sich noch einmal deutlich komfortabler als sein Vorgänger. Das liegt insbesondere an den breiter gewordenen Reifen, der potenteren Gabel, dem flacheren Lenkwinkel, dem längeren Radstand sowie der nun gefederten Sattelstütze. Dadurch ist das Turbo Vado 2022 in der Lage, kleinere Unebenheiten und Hindernisse effizient wegzubügeln. In Sachen Komfort ist Specialized im unmittelbaren Vergleich zum Bike aus dem Modelljahr 2021 ein deutlicher Sprung gelungen.

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Sportliche und angenehme Sitzposition

Ab dem ersten Meter fühlt sich Christof auf seinem Specialized Turbo Vado 4.0 2022 sehr wohl. Er sitzt moderat sportlich und angenehm auf dem Bike. Die Geometrie des 2022er Turbo Vado ist absolut am Puls der Zeit, sie fällt lang und flach aus. Sowohl Reach wie auch Radstand sind länger geworden. Aufgrund des erhöhten und nach hinten gebogenen Lenkers bleibt die Sitzposition auf dem Turbo Vado jedoch bequem und nicht zu gestreckt.

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Optisch ist der neue Lenker sicherlich etwas gewöhnungsbedürftig und trifft nicht ganz den Geschmack unseres Testfahrers. In Kombination mit der insgesamt längeren Geometrie ergibt der Lenker allerdings durchaus Sinn. Er entlastet die Hände, den Nacken und den Rücken des Fahrers.

Breitere Bereifung

Die Bereifung des Specialized Turbo Vado wird im Modelljahr 2022 breiter. Damit gewinnt das Bike nicht nur an Komfort hinzu. Die breiter gewordenen Reifen verleihen dem 2022er Turbo Vado zudem mehr Agilität. Gerade in Verbindung mit der verkürzten Kettenstrebe kann unser Testfahrer Christof sein Turbo Vado 2022 wieselflink durch Kurven manövrieren und Richtungswechsel vollziehen.

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Specialized stattet das Turbo Vado mit den hauseigenen Pathfinder-Reifen aus. Deren Profil ist in erster Linie für den Einsatz auf asphaltierten Straßen ausgelegt. Sie bieten allerdings auch bei gelegentlichen Ausflügen auf unbefestigte Wege noch ausreichend Grip.

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Neuer Motor sorgt für Wow-Effekt

Auf seinen Testfahrten mit dem Turbo Vado 2021 und 2022 geht es für Christof unter anderem hoch auf den Batzenberg. Auf dem Weg hinauf in das Weinbaugebiet kann und muss der Motor des Turbo Vado zeigen, was er drauf hat. Im Modelljahr 2022 wird das e-Bike vom Specialized 2.0 angetrieben. Mit einem maximalen Drehmoment vom 70 Nm schiebt der Motor das Bike kräftig an. In der stärksten Unterstützungsstufe, dem Turbo Modus, bringt es Christof bergauf locker auf eine Geschwindigkeit von mehr als 20 km/h. Mehr Leistung ist aus Sicht unseres Testfahrers absolut nicht nötig.

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Wie schneidet im Vergleich dazu der Motor des Turbo Vado aus dem Modelljahr 2021 ab? Das 2021er Modell liegt leistungsmäßig auf Augenhöhe mit seinem Nachfolger. Wer sich öfter in bergigem Terrain bewegt, größere Zuladen transportieren möchte oder einen Anhänger nutzen will, der kann zum Turbo Vado 5.0 2021 greifen. Dieses Modell wartet mit einem Motor mit 90 Nm maximalem Drehmoment auf. Beide Motoren zeichnen sich durch eine sehr harmonische Kraftentfaltung aus.

Wie so viele Motoren, die Specialized für seine e-Bikes einsetzt, basiert auch der 2.0 auf Hardware von Brose. Was gefällt besonders gut an dem neuem Antrieb? Auf seinen Testfahrten erlebt Christof den Specialized 2.0 als sehr leisen Motor. Im unmittelbaren Vergleich arbeitet er jedoch mit etwas mehr Geräuschentwicklung als der Motor im 2021er Turbo Vado. Worin liegt der Grund für diesen Unterschied? Die minimal höhere Geräuschkulisse dürfte vor allem dem verstärkten Riemen im neuen Motor geschuldet sein. Da der verstärkte Riemen die Stabilität des Motors erhöht, sieht Christof über die etwas lautere Arbeitsweise gerne hinweg.

Feinere Abstufung der Gänge

Beide Turbo Vados aus unserem Test haben eine 11-42 Kassette von SRAM. Im Modelljahr 2022 besitzt das Turbo Vado 4.0 nun allerdings einen Gang mehr. Dementsprechend ist die Abstufung der Gänge beim 2022er Turbo Vado etwas feiner.

Die Schaltvorgänge sind knackigpräzise und klar definiert. Keine große Überraschung, denn SRAM ist für hochwertige Schaltungen bekannt. Specialized hat das Turbo Vado als Commuter e-Bike konzipiert, mit dem sich der tägliche Weg zur Arbeit mühelos bestreiten lassen soll. Zu dieser Idee passt, dass im Modelljahr 2022 ein deutlich größeres Kettenblatt verbaut wird. Hatte das Kettenblatt im Vorjahr lediglich 40 Zähne, sind es ein Modelljahr später 48 Zähne.

Ideal, um auf dem Arbeitsweg auch mal ordentlich Tempo zu machen. In Kombination mit dem wunderbar entkoppelnden Motor sind mit dem Turbo Vado 2022 bergab problemlos Geschwindigkeiten von bis zu 40 km/h zu erzielen.

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Zuverlässige Bremsanlage

Das Turbo Vado 4.0 2022 verfügt über hydraulische Scheibenbremsen von SRAM. Die 2-Kolben Scheibenbremsen mit einem Durchmesser von 180 mm arbeiten sehr zuverlässig und sind für die Einsatzgebiete des Turbo Vado vollkommen ausreichend. Unserem Testfahrer Christof gefallen vor allem die kleinen Bremsgriffe sehr gut, denn sie haben eine tolle Haptik und sind selbst mit nur einem Finger mühelos zu bedienen. Die Kraft der hydraulischen Scheibenbremsen von SRAM lässt sich feinfühlig dosieren. Bei Bedarf bietet die Bremsanlage genügend Power, um das Turbo Vado rasch zu stoppen.

Ab ins digitale Zeitalter dank Mastermind TCD

Für das Modelljahr 2022 hat Specialized ein komplett neues Display entwickelt. Das Mastermind TCD wird auch beim 2022er Turbo Vado verbaut. Mit dem neuen Display kommt das Turbo Vado endgültig im digitalen Zeitalter an. Unseren Testfahrer Christof überzeugt das Mastermind TCD sowohl durch seine zurückhaltende Optik als auch durch seine Funktionalität. Das Display ist nicht klobig und hat eine perfekte Größe, dazu bietet es dem Fahrer unzählige Möglichkeiten zur Individualisierung.

Als besonders gelungen empfindet Christof die grafische Darstellung der Effizienzanzeige auf dem Display. Das Mastermind TCD zeigt sehr schön an, ob man gerade mit der richtigen Trittfrequenz unterwegs ist. Außerdem hilft das Display dabei, die eigene Muskulatur und die Akkukapazität effektiv einzusetzen. Ein weiteres Highlight ist sicherlich das Turbo Lock System. Über die Mission Control App kann die Elektronik des Turbo Vado gesperrt und ein Alarm aktiviert werden.

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Auf jedem Terrain zuhause

Unser Testfahrer Christof ist im Südwesten Deutschlands beheimatet. Genau in dieser Region hat er die beiden Turbo Vados aus den Modelljahren 2021 sowie 2022 auch unter die Lupe genommen. Seine Testfahrten führten Christof in die Weinberge rund um den Batzenberg, auf den Kaiserstuhl und bis in die Vogesen. Dabei ging es für ihn und die Turbo Vados größtenteils über asphaltierte Wege. Immer wieder galt es aber auch, unbefestigte Schotterwege und mit Gras bewachsene Naturpfade zu überwinden.

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Für die beiden getesteten Turbo Vados stellen die verschiedenen Untergründe keine große Herausforderung dar. Mit Sicherheit liegt das Haupteinsatzgebiet des Specialized Turbo Vado auf asphaltierten Straßen. Dennoch verfügt das Bike über ausreichend Reserven für Ausritte abseits des Asphalts. Durch die breitere Bereifung, die potentere Gabel mit 80 mm Federweg sowie die gefederte Sattelstütze hat das Turbo Vado aus dem Modelljahr 2022 in diesem Bereich definitiv die Nase vorne. Es fährt sich auf unbefestigten Wegen etwas komfortabler als das Turbo Vado 2021. Auch das tief gezogene Oberrohr des Turbo Vado 2022 erweist sich beim Verlassen des Asphalts als sehr praktisch, sorgt es doch für mehr Bewegungsfreiheit im Rad sowie mehr Sicherheit, falls ein plötzlicher Abstieg notwendig werden sollte.

Diese Modelle sind erhältlich

Wie schon erwähnt, ist das e-Bike auch im Modelljahr 2022 in drei Versionen erhältlich: als Turbo Vado 3.0, Turbo Vado 4.0 oder aber Turbo Vado 5.0. Alle drei Modelle bietet Specialized jeweils mit einem Diamant-Rahmen sowie mit einem Trapez-Rahmen an.

Das Turbo Vado 3.0 wird vom Specialized 2.0E mit 50 Nm angetrieben und hat einen 530 Wh starken Akku. Preislich liegt das Turbo Vado 3.0 bei 3.300 € UVP. In unserem Testbike, dem Turbo Vado 4.0, steckt der Specialized 2.0 mit 70 Nm. Für 4.000 € erwartet den Käufer zudem ein 710 Wh großer Akku.

Das Top-Modell ist schließlich das Turbo Vado 5.0. Zum Preis von 5.000 € gibt es den Specialized 2.2 mit 90 Nm, ebenfalls kombiniert mit einem 710 Wh starken Akku. Ein extrem interessantes Feature des Turbo Vado 5.0 ist das Radarsystem von Garmin. Dieses System scannt die Straße bis zu 140 Metern hinter dem Fahrer. Sich nähernde Fahrzeuge sind auf dem Mastermind TCD zu sehen. Beim Turbo Vado 5.0 gehört das Radarsystem zur Serienausstattung, für das Turbo Vado 4.0 und 3.0 ist es optional nachrüstbar.

Für das Ende des Jahres 2021 hat Specialized bereits eine weitere Neuerung angekündigt. Es wird einen Frontgepäckträger für das Turbo Vado geben. Alle 2022er Modelle haben im Steuerrohr bereits eine Befestigungsmöglichkeit für den Frontträger, die sich hinter einer Abdeckung versteckt.

Das Fazit – Gibt es einen Vergleichssieger?

Auf seinen Testfahrten hat Christof beide Turbo Vados als e-Bikes erlebt, die unheimlich viel Spaß bereiten. Rein optisch hat Specialized vom Modelljahr 2021 auf 2022 einiges verändert. Dennoch besitzt das Bike weiterhin die typische Vado-DNA. Mit der 2022er Version ist es Specialized gelungen, das ohnehin sehr breite Einsatzgebiet des Turbo Vado nochmal auszudehnen.

Für unseren Testfahrer Christof gehen deshalb beide Daumen nach oben. Unter Garantie wird das Specialized Turbo Vado 2022 viele Fans finden und die Erfolgsgeschichte der Modellreihe fortschreiben!