Was ist das Intrigue E+ 1 Pro für ein Bike?
Starten wir, bevor es gleich raus in die Natur geht, zunächst mit den harten Fakten zum Liv Intrigue E+ 1 Pro. Mit Federwegen von 150 mm an der Front sowie 140 mm am Heck ist das Intrigue E+ 1 Pro ein waschechtes Allmountain e-MTB. Die Fahrerin nimmt auf dem e-MTB eine aufrechte und gestreckte Sitzposition ein. Somit lassen sich auf dem e-Mountaibike auch längere Touren im Offroad-Gelände bestreiten.
Auf ihren Testfahrten hat Jenny das Intrigue E+ 1 Pro als echten Alleskönner kennengelernt. Mit der Kombination von Maestro-Hinterbau und Dämpfer von FOX ist das e-MTB definitiv endurofähig. Wer auf dem Intrigue E+ 1 Pro unterwegs ist, muss also keine Angst vor extremeren Abfahrten haben.
Ein e-Mountainbike perfekt für Frauen
Oftmals handelt es sich bei Produkten, die mit dem Hinweis „speziell für Frauen“ in den Handel kommen, um Mogelpackungen, bei denen die Hersteller lediglich die Farbe oder das Design anpassen. Nicht so bei den e-Bikes von Liv! Die Marke entwickelt und produziert e-Bikes ausschließlich für Frauen. Bei der Entwicklung der Modelle achtet Liv explizit auf die Bedürfnisse von weiblichen e-Bike Fans. In sehr aufwendigen Verfahren werden die Körpermaße vieler Frauen miteinander verglichen. Als Ergebnis stehen am Ende die optimalen Durchschnittsmaße für jede Rahmengröße. Doch Liv passt nicht nur die Rahmengrößen auf den weiblichen Körperbau an. Darüber hinaus besitzen die Modelle ganz spezifische Geometrien und spezielle Komponenten für die Berührungspunkte zwischen Fahrerin und Bike (Griffe, Lenker, Sattel).
So fährt sich das Liv Intrigue E+ 1 Pro
Eine große Stärke der Frauen e-Bikes von Liv ist das breite Spektrum an verfügbaren Rahmengrößen. Hier konnte Liv unserer Testfahrerin Jenny sogar einen Herzenswunsch erfüllen. Mit einer Körpergröße von 163 cm und nicht gerade langen Beinen ist es für Jenny recht schwierig, ein hundertprozentig zu ihr passendes e-Mountainbike zu finden. Das Liv Intrigue E+ 1 Pro ist aber auch in Rahmengröße XS verfügbar. Jenny hat hier das Gefühl, schnell mit beiden Beinen auf den Boden zu kommen. Unsere Testfahrerin muss nicht ständig darauf achten, wohin der Weg abfällt oder wo sich Kuhlen mit Boden befinden.
Während ihrer Fahrten hat sich Jenny auf dem Intrigue E+ 1 Pro immer pudelwohl gefühlt. Das e-MTB liegt kompakt unter unserer Testfahrerin und lässt sich auch auf anspruchsvollen Passagen unwahrscheinlich leicht navigieren. In engen Kurven konnte sich Jenny wesentlich sicherer als auf anderen e-Mountainbikes bewegen. Das erste Mal zu spüren war die Sicherheit auf Jennys Hausrunde. Hier müssen auf einer leichten Abfahrt in engen Kurven Bäume umkreist werden. Auf dem Liv Intrigue E+ 1 Pro traut sich Jenny zu, mit voller Geschwindigkeit und ohne Anbremsen vor dem ersten Baum in diesen Abschnitt zu gehen.
Motor mit minimalem Tretwiderstand
Für die Unterstützung sorgt beim Liv Intrigue E+ 1 Pro der Giant SyncDrive Pro. Der Motor basiert auf dem Yamaha PW-X2. Unsere Testfahrerin Jenny war zunächst skeptisch, ob Liv mit diesem Motor die richtige Wahl getroffen hat. Den „alten“ und auf dem Yamaha PW-X basierenden SyncDrive empfand Jenny immer als zu unsensibel. Außerdem störte sie der doch relativ große Tretwiderstand des Motors.
Zwar ist unserer Testfahrerin erst durch die Motorunterstützung zum Mountainbiken gekommen. Allerdings ist Jenny keine e-Mountainbikerin, die sich ausschließlich auf den Motor verlässt und komplett von ihm tragen lässt. Auf ebenen Strecken ist sie gerne ohne unterstützenden Motor unterwegs. Auch dann, wenn es bergauf geht, möchte Jenny auf dem e-Mountainbike immer ihre Beine spüren. Sie wählt daher die Unterstützung immer so, dass sie noch selber viel Kraft in die Pedale geben muss.
Schnelles Ansprechverhalten und sensible Kraftzugabe
Der SyncDrive Pro, der im von Jenny getesteten Intrigue E+ 1 Pro arbeitet, kommt ihren Anforderungen an einen perfekten e-Bike Motor sehr nahe. Weil der Tretwiderstand minimal und auf flacher Strecke für geübte Muskeln kaum wahrnehmbar ist, kann Jenny häufig ohne Unterstützung fahren. Dazu kommt das wahnsinnig schnelle Ansprechverhalten des SyncDrive Pro. Besonders gut gefällt unserer Testfahrerin das Ansprechverhalten in den beiden höchsten Unterstützungsstufen, die beim SyncDrive Pro „Sport“ sowie „Power“ heißen. Jenny ist normalerweise bemüht, diese Unterstützungsstufen zu vermeiden. Bei vielen Antriebssystemen sind diese Stufen einfach nur brachial und lassen jegliche Sensibilität vermissen. Nicht jedoch beim SyncDrive Pro!
Reicht die Kapazität des Akkus aus?
Das Liv Intrigue E+ 1 Pro ist in zwei unterschiedlichen Akkuvarianten erhältlich. Es gibt das e-Mountainbike sowohl mit 500 Wh Akku als auch mit 625 Wh Akku. Das von Jenny getestete Bike verfügt über einen Akku mit 500 Wh Kapazität. Mit dieser Kapazität kommt unsere Testfahrerin ausgezeichnet klar. Wie schon erwähnt, fährt Jenny gerne und oft in den unterer Unterstützungsstufen des Antriebs. Dadurch reicht ihr ein 500 Wh Akku auf fast jeder Tour vollkommen aus, zumal damit ja auch eine Gewichtsersparnis einhergeht. Das macht sich vor allem dann bemerkbar, wenn es darum geht, das e-Mountainbike über größere Felsblöcke oder umgestürzte Bäume zu bugsieren.
Für unsere Testfahrerin Jenny ist der Akkuverbrauch des SyncDrive Pro sehr solide. Nachdem sich Jenny an den Verbrauch des Motors gewöhnt hatte, kann sie sich problemlos mit halbvollem Akku auf ihre Feierabendrunde begeben. Dabei muss sie keine Angst haben, die letzten Anstiege womöglich mit leerem Akku bestreiten zu müssen. Ein Beispiel: Nach einer 60 km langen Tour mit knapp über 1.000 Höhenmetern sind noch immer zwei Akkubalken übrig. Natürlich hängt der Akkuverbrauch immer von der eigenen Fahrweise ab. Auf der erwähnten Tour ist Jenny circa 10 Prozent der Strecke komplett ohne Motorunterstützung gefahren. Der Anteil der Unterstützungsmodi auf den übrigen Kilometern verteilte sich wie folgt:
- ECO: 50 %
- BASIC: 25 %
- SPORT & POWER: 15 %
Einfluss von Gewicht und Trittfrequenz auf den Akkuverbrauch
Die Zuladung, also das Fahrergewicht und das Gepäck, sowie die Trittfrequenz spielen eine nicht unerhebliche Rolle beim Akkuverbrauch des Liv Intrigue E+ 1 Pro. Jenny war auf ihren Testfahrten gemeinsam mit ihrem Mann unterwegs. Dieser ist ein Giant Reign E+ mit gleichem Motor und gleicher Akkukapazität wie das Intrigue E+ 1 Pro gefahren. Zwischen Jenny und ihrem Mann liegt ein Gewichtsunterschied von etwa 30 Kilogramm. Außerdem bevorzugt Jennys Mann auf seinem e-Mountainbike eher niedrige Trittfrequenzen. Jenny pedaliert dagegen am liebsten mit Frequenzen zwischen 80 und 90 Umdrehungen in der Minute. Sowohl hat der Gewichtsunterschied als auch die unterschiedlichen Trittfrequenzen wirken sich auf den Akkuverbrauch aus. Nach jeder gemeinsamen Tour hatte Jenny mindestens zwei Balken mehr Restreichweite.
Agile Alleskönnerin auf dem Trail
Was kann das Liv Intrigue E+ 1 Pro auf dem Trail? Diese Frage möchte unsere Testfahrerin Jenny beantworten. Das Liv Intrigue E+ 1 Pro ist ein echter Wolf im Schafspelz. Auf leichteren Flowtrails kommt das Intrigue E+ 1 Pro trotz der nur 27,5 Zoll großen Laufräder rasch auf Geschwindigkeit. Selbst bei vollem Speed ist das e-Mountainbike sehr leicht zu lenken. Kleinste Veränderungen der Sitzposition reichen aus. Über Unebenheiten fegt das Liv Intrigue E+ 1 Pro einfach hinweg. Diese fallen unserer Testfahrerin höchstens dann auf, wenn sie sie zum Absprung nutzt.
Das e-MTB zeigt sich bei unseren Testfahrten als extrem agil. Das Systemgewicht von 24 kg fällt weder bergauf noch bergab großartig auf. Auf den ersten anspruchsvollen Passagen hatte Jenny das Gefühl, das Fahrwerk zu weich eingestellt zu haben. Nach mehrfachem Kontrollieren ist ihr jedoch klar geworden, dass der Dämpfer und der Maestro-Hinterbau im Zusammenspiel sehr absorbierende Eigenschaften haben. Dadurch werden verblockte Abschnitte oder Sprünge zu einer wahren Freude. Mit dem Intrigue E+ 1 Pro fliegt Jenny förmlich durch die Kurven und manövriert sich problemlos durch Wurzelpassagen. Es fühlt sich für unsere Testfahrerin fast so an, als würde sie über den Trail gleiten.
Die 140 mm Federweg am Heck fühlen sich durch die Kombi von Dämpfer und Maestro-Hinterbau nach deutlich mehr an. Das bekam Jenny vor allem auf einer verblockten Abfahrt den Brocken hinab zu spüren. Den schnellen Wechsel von unterschiedlichen Felshöhen und die notwendigen Sprünge konnte das Liv Intrigue E+ 1 Pro prima meistern. Im Intrigue E+ 1 Pro schlägt also auch ein kleines Enduro-Herz. Das e-Mountainbike von Liv ist wirklich eine Alleskönnerin!
Das Testfazit zum Liv Intrigue E+ 1 Pro
Mit dem Intrigue E+ 1 Pro konnte Jenny ein universell einsetzbares e-Mountainbike unter die Lupe nehmen. Das Bike gibt der Fahrerin viel Sicherheit. Somit eignet sich das Liv Intrigue E+ 1 Pro auch für noch eher unerfahrene e-Mountainbikerinnen. Die Geometrie und die Sitzhaltung fühlen sich vom ersten Moment auf dem e-MTB perfekt an. Zudem bietet das Intrigue E+ 1 Pro ein hohes Maß an Kontrolle, sodass es sich auch für herausfordernde Trails eignet.
Jenny ist das Bike in Rahmengröße XS gefahren. Selbst bei der kleinsten Rahmengröße lässt sich noch eine Trinkflasche auf dem Unterrohr befestigen. Diese Möglichkeit soll nicht unerwähnt bleiben, ist sie doch vor allem für längere Touren extrem praktisch.
Die Lackierung macht das Intrigue E+ 1 Pro zu einem Blickfang, der auf dem Trail garantiert auffällt. Allerdings ist das e-MTB für ein Frauen e-Bike relativ klobig. Das ist insbesondere auf die Größe des SyncDrive Pro zurückzuführen. Es gibt aktuelle e-Mountainbikes, deren Optik unserer Testfahrerin besser gefällt.
Sollte Liv es zukünftig schaffen, den Motor und den Akku noch subtiler in das Intrigue E+ 1 Pro zu integrieren, dann gibt es nichts mehr auszusetzen. Ein tolles e-Mountainbike, das Jenny auf ihrer Tour viel Freude bereiten konnte. Während ihrer Testfahrten konnte sie nicht nur viel über das Bike, sondern auch über ihre eigenen Fahrkünste lernen.