Welche e-Mountainbikes packen wir ein?
Welche e-Mountainbikes nehmen wir mit? Vor dem Ausflug in die Sächsische Schweiz und das Elbsandsteingebirge galt es, zunächst diese Frage zu klären. Unser Guide Christof kannte das Gebiet mit seinen spektakulären Felslandschaften bisher nur von Fotos. Die sieben Mitfahrer aus der e-motion e-Bike Welt Freiburg Süd durch unbekanntes Terrain zu führen, war für Guide Christof ein Novum und eine Herausforderung. Natürlich hat sich Christof über Karten, Reiseführer und das Internet bestmöglich vorbereitet. In der Praxis sieht vieles aber anders aus, sodass Abenteuer fast vorprogrammiert waren.
Wenn man nicht genau weiß, welches Terrain vor Ort zu erwarten ist, sind e-Mountainbikes mit guten Allround-Qualitäten die beste Wahl. Daher ist die Entscheidung schließlich auf die Modelle Thron2 und Jam2 von FOCUS gefallen. Sportliche Fully e-MTBs, die perfekt zu unserem Anforderungsprofil passen.
Wie werden sich das FOCUS Thron2 sowie das FOCUS Jam2 in der Praxis schlagen? Und wird die Kapazität unserer Akkus auch für längere Touren ausreichen? Das konnten wir auf vier Touren auf unterschiedlichem Terrain in der Sächsischen Schweiz unter die Lupe nehmen. Unsere Routen führten uns über asphaltierte Straßen, Schotter- und Naturwege sowie Trails verschiedener Schwierigkeitsgrade.
Tag 1: Erste Runde mit dem FOCUS Thron²
Früh am Morgen geht es für unsere Reisegruppe bestehend aus Christof, dem Belchenradler, sowie dem Team der e-motion e-Bike Welt Freiburg Süd los in Richtung Sächsische Schweiz. Um 4 Uhr morgens brechen wir auf. Unser Ziel: Eine Unterkunft in Hinterhermsdorf, erst kürzlich zum schönsten Dorf in Sachsen gekürt. Kaum angekommen, lädt das traumhaft schöne Wetter direkt zu einer ersten Erkundungsrunde ein. Also schnell die mitgebrachten Testräder von FOCUS ausladen, aufbauen und auf den jeweiligen Fahrer abstimmen. Unsere erste Ausfahrt ist eine circa 10 Kilometer lange Runde um den Wachberg und zum Weifbergturm.
Unser Testfahrer Christof ist mit einem FOCUS Thron2 unterwegs. Dank der entspannten Geometrie fühlt sich Christof von der ersten Minute an extrem wohl auf seinem e-Mountainbike. Das Thron2 passt zu ihm wie der sprichwörtliche Maßanzug, was auf der anspruchsvoller werdenden Strecke von Vorteil ist. Nun geht es nämlich zum ersten Mal auf unserer Tour über wurzeldurchsetzte Anstiege und auf steile, verblockte Bergab-Passagen. Schon am ersten Tag unseres Ausflugs in die Sächsische Schweiz werden die ausgezeichneten Allround-Qualitäten des FOCUS Thron2 deutlich. In steileren Abschnitten zeigt sich das e-MTB als hervorragender Kletterer mit guter Traktion. Auf den mitunter ruppigen Abfahrten der ersten Tour ist das Thron2 äußerst gutmütig.
Das Gesamtkonzept aus Geometrie, Fahrwerk sowie den 29 x 2,6 Zoll großen Maxxis Reifen ist für unseren Testfahrer Christof definitiv stimmig. Auf dem Papier beträgt der Federweg beim Thron2 130 mm, in der Fahrpraxis fühlt es sich aber nach mehr an.
Tag 2: Herausfordernde Kletterabenteuer
Am zweiten Tag wollen wir die Antriebe unserer e-Bikes auf den Prüfstand stellen. Unser Weg soll uns zu den bekannten Schrammsteinen führen. Dabei gilt es rund 830 Höhenmeter zu überwinden. Da wir uns zum großen Teil auf dem Gebiet eines Nationalparks befinden, dürfen wir uns mit unseren e-Mountainbikes nur auf den offiziellen und entsprechend gekennzeichneten Routen bewegen. Selbstverständlich halten wir uns an die Regel, obwohl wir unterwegs so manchen schmalen Wanderpfad erspähen, der perfektes Terrain für unsere Bikes wäre.
Zunächst fahren wir an diesem Tag auf Forstwegen entspannt durch das Kirnitzschtal. Die malerische Landschaft sorgt dafür, dass niemand aus unserer Gruppe den Nervenkitzel vermisst. Dieser sollte später sowieso noch folgen. Immer wieder tauchen beeindruckende Felsformationen auf, die uns schon einen Vorgeschmack auf die Schrammsteine geben. So lange es geht, bleiben wir im Sattel unserer e-Mountainbikes. Irgendwann müssen wir jedoch absteigen, nun startet das Kletterabenteuer zu Fuß.
Erst geht es über Holztreppen, später müssen wir uns über fast senkrecht in der Felswand stehende Leitern weiter nach oben kämpfen. Robby, unser eigentlich immer fröhlicher Mitfahrer, wird ungewohnt wortkarg. Er ist zwar für jeden Trailspaß zu haben und liebt Sprünge, ganz schwindelfrei ist Robby jedoch nicht. Auf den letzten Metern zu unserem Ziel, der Schrammsteinaussicht, wird der Anstieg allerdings wieder moderater. Am Aussichtspunkt angekommen genießen wir das großartige Panorama. Die Felswände fallen hier beinahe senkrecht 200 Meter hinab ins Elbtal. Ein wahres Postkartenpanorama!
Nach der kraftzehrenden Kletterei hoch zur Schrammsteinaussicht meldet sich beim Großteil unserer Gruppe der Hunger. Wir machen uns daher auf den Weg nach Bad Schandau, um direkt am Elbufer eine Mittagspause einzulegen. Gut gestärkt wartet anschließend ein weiteres Highlight auf uns, das Felsentor Kuhstall. Während des Dreißigjährigen Krieges versteckten sich die Einheimischen in diesem Teil des Elbsandsteingebirges ihr Vieh vor schwedischen Soldaten. Wir stellen unsere e-Mountainbikes ab und erfreuen uns an der imposanten Felsenhöhle. Nach einem kleinen Fotoshooting begeben wir uns schließlich wieder in Richtung unserer Unterkunft. Auf dem letzten Anstieg schaltet sich der Antrieb von Manfred, der Inhaber der e-motion e-Bike Welt Freiburg Süd, plötzlich ab und er muss die letzten Meter ohne Unterstützung zurücklegen. Nach rund 50 Kilometern und 800 Höhenmetern im Turbo-Modus sind die 625 Wh Akkukapazität seines Bosch Performance Line CX erschöpft.
Tag 3: Wie weit reichen unsere Akkus?
Wie weit kommen wir mit einem 625 Wh Akku im Eco-Modus und im Tour-Modus? Diese Frage steht am dritten Tag unseres Ausflugs in die Sächsische Schweiz im Fokus. Heute stehen für unsere Gruppe drei verschiedene Tourvarianten zur Wahl. Je nach Lust, Laune und Tagesform können 50 km, 70 km oder aber 90 km absolviert werden. Unser Testfahrer Christof entscheidet sich gemeinsam mit Daniel aus der e-motion e-Bike Welt Freiburg Süd für die längste Tour. Sowohl wir als auch die Fahrer, die sich für die Variante mit 70 km entschieden haben, starten in Hinterhermsdorf. Mit allen, die an diesem Tag 50 Kilometer zurücklegen möchten, treffen wir uns in Bad Schandau. Von dort fahren wir gemeinsam südlich der Elbe zu den Pfaffensteinen.
Der größte Teil der Strecke von Bad Schandau zu den Pfaffensteinen verläuft auf asphaltierten und glücklicherweise recht verkehrsarmen Straßen. Auf asphaltiertem Untergrund fallen Christof vor allem das sehr gute Abrollverhalten und der niedrige Geräuschpegel seines FOCUS Thron2 positiv auf.
Schon bald befinden wir uns auf dem letzten Kilometer hoch zu den Pfaffensteinen. Der Weg wäre ein echter Traum für e-Mountainbiker, ist er doch steil, verblockt und mit großen Wurzeln durchsetzt. Weil ihn jedoch auch zahlreiche Wanderer zu Fuß begehen, ist das Radfahren nicht erlaubt. Auch wir steigen natürlich ab und nutzen die Schiebehilfe unserer e-MTBs. Wie bereits am Vortag müssen wir den Aussichtspunkt erneut über schmale Treppen und Leitern erklimmen. Doch die Mühe lohnt, denn von dort haben wir einen herrlichen Blick auf das Wahrzeichen der Sächsischen Schweiz, die Barbarine. Die über 40 Meter hohe Felsnadel ist der bekannteste freistehende Felsen der Region.
Auf dem Rückweg nach Bad Schandau geht es in einem großen Bogen um den Ziernstein, mit 560 Metern die höchste Erhebung der Sächsischen Schweiz. Plötzlich erblick Christof auf seiner Karte noch einen Trail, der allerdings nach kurzer Zeit im Nirgendwo endet. Zurückfahren möchte keiner aus unserer Gruppe, also stürzen wir uns ins Abenteuer. Nach wenigen Metern müssen wir jedoch feststellen, dass es sich um einen Trail der Kategorie S 4-5 handelt, der für unsere Gruppe schlicht unfahrbar ist. Es hilft nichts, wir müssen unsere e-Mountainbikes abwärts schieben und tragen. Glücklicherweise wird die Strecke nach einiger Zeit wieder moderater und wir gelangen entlang des Elbufers zurück nach Bad Schandau.
Dort warten unsere Transporter für die Rückfahrt auf uns. Somit endet für die meisten Mitfahrer nach guten sechs Stunden auf dem Bike die heutige Tour. Nur für Christof und Daniel ist der Tag auf dem e-Mountainbike noch nicht beendet. Die beiden beschließen, die restlichen 20 Prozent Kapazität ihrer Akkus zu nutzen und die letzten 20 Kilometer zurück zur Unterkunft auf dem Bike zu bestreiten. Kurz vor dem Ziel schaltet sich Christofs Motor aus. Zu diesem Zeitpunkt hat er mit seinem FOCUS Thron2 rund 90 Kilometer und 1.300 Höhenmeter im Eco-Modus sowie im Tour-Modus zurückgelegt.
Tag 4: Wir trainieren unsere Fahrtechnik auf dem e-MTB
Nachdem die ersten drei Tage unserer Tour wie im Flug vergangen sind, steht heute bereits der Abschluss an. Auch heute erwartet uns wieder bestes Wetter mit Sonnenschein und angenehmen Temperaturen. Der Wettergott muss selbst ein e-Mountainbiker sein, denn in unserer Heimat im Schwarzwald jagt derweil ein Regenschauer den nächsten. Alle Mitfahrer spüren noch die Anstrengungen der langen Tour vom Vortag in den Knochen. Daher nehmen wir heute eine kürzere Strecke in Angriff und nutzen diese für ein Fahrtechniktraining. Am letzten Tag sollen unsere e-Mountainbikes nochmal auf Herz und Niere geprüft werden. Ideales Testgebiet sind die abgelegenen Waldstrecken im Grenzgebiet zwischen Sachsen und Tschechien.
Die erste Einheit unseres Fahrtechniktrainings ist eine Balanceübung. Bei dieser Übung geht es darum, mit dem Vorderrad gegen einen Baumstamm als einzigen Kontaktpunkt zu fahren. In den Pedalen stehend soll jeder Fahrer ohne Absetzen der Füße sein Gleichgewicht halten. Sieger ist, wer am längsten stehenbleibt. Den Sieg holt sich souverän unserer Mitfahrer Daniel. Nicht überraschend, ist Daniel doch in seiner Freizeit nicht nur regelmäßig auf dem e-Mountainbike unterwegs, sondern fährt dazu auch noch Motocross.
Anschließend trainieren wir, mit unseren e-Mountainbikes am Berg anzufahren. Gleichzeitig können wir bei dieser Übung auch den Grip der Hinterreifen testen. Die letzte Übung nennt unser Guide Christof den Notabstieg. Diese Übung sollte jeder e-Mountainbiker sicher beherrschen, bevor er sich auf eine steile Trailabfahrt begibt. Hier kann es immer vorkommen, dass der Fahrer eine nicht befahrbare Passage erkennt und absteigen muss. Bei der Übung bremst man, rutsch hinter den Sattel, nimmt einen Fuß vom Pedal und schiebt das e-Bike unter dem Körper hindurch nach vorne.
Nach dem Fahrtechniktraining geht es für unsere Truppe immer tiefer in die dicht bewachsenen Wälder hinein. Hier sind wir ganz alleine unterwegs, Wanderer laufen uns keine mehr über den Weg. Die Wege und Trails wachsen immer mehr zu. Wir müssen öfter die Bekanntschaft mit knietiefen Matschlöchern machen, die uns und unseren e-Mountainbikes einen tiefbraunen Anstrich verleihen.
Um den Fichtenwald ist es wegen der anhaltenden Trockenheit nicht besonders gut bestellt. Das müssen wir hautnah erfahren, denn zahllose Baumstämme liegen kreuz und quer über den Wegen. Immer wieder müssen wir unsere e-MTBs mühsam über die Stämme bugsieren.
Wenige Kilometer später stehen wir vor dem nächsten Problem. Der auf der Karte eingezeichnete Weg, dem wir schon länger folgen, endet im Nichts. Unsere Tour wird zunehmend zu einem echten Survival-Trip. Auch unter diesen widrigen Bedingungen kippt die Stimmung jedoch nie und alle Mitfahrer behalten ihre gute Laune. Christof als Guide gelingt es schließlich, die Gruppe wieder aus dem Wald und sicher zurück zur Unterkunft zu bringen.
Das Fazit zu unserer e-MTB Tour
Nach tollen Tagen in der Sächsischen Schweiz ist es an der Zeit, ein Fazit zu ziehen. Unsere mitgenommenen e-Mountainbikes von FOCUS wussten auf ganzer Linie zu überzeugen. Als sportliche und leichte Allrounder waren das FOCUS Thron2 und Jam2 die ideale Wahl für unseren Ausflug.
Die Sächsische Schweiz hat sich als absolut lohnenswertes Ziel für e-Mountainbikes erwiesen. Mit Erhebungen von maximal 560 Metern mag das Elbsandsteingebirge zunächst vielleicht nicht sonderlich beeindruckend klingen. Landschaftlich konnte das Gebiet aber jeden unserer Mitfahrer voll überzeugen.
Unser Testfahrer und Guide: Christof Steiner, der „Belchenradler„