Turbo Tero – Wir stellen euch die neue Modellreihe vor
Für das Modelljahr 2022 bringt Specialized das Turbo Tero in den Varianten 3.0, 4.0 sowie 5.0 in den Handel. Die Preisspanne erstreckt sich dabei zwischen 3.300 Euro und 5.400 Euro. Maximales Drehmoment sowie Akkukapazität variieren von 50 Nm und 500 Wh beim Turbo Tero 3.0, über 70 Nm und 710 Wh beim Turbo Tero 4.0 bis hin zu 90 Nm und 710 Wh beim Turbo Tero 5.0.
Das Turbo Tero 3.0 und das Turbo Tero 4.0 sind zusätzlich als Step-Through mit einem tieferen Einstieg erhältlich. Außerdem bietet Specialized zwei Equipped-Versionen mit alltagstauglicher und StVZO-konformer Ausstattung. Das Turbo Tero 4.0 EQ und das Turbo Tero 4.0 EQ Step-Through verfügen über eine leistungsstarke Lichtanlage von Lezyne, Drytech-Schutzbleche, einen stabilen Seitenständer sowie einen MIK-kompatiblen Gepäckträger, der mit einem Gewicht von bis zu 27 kg belastet werden darf. Ein Kindersitz, Satteltaschen oder gar ein Anhänger lassen sich daher problemlos an den beiden EQ-Versionen anbringen.
Dass das Turbo Tero ein e-Mountainbike ist, wird durch die absenkbare Sattelstütze und die griffigen Reifen deutlich. Zu diesen Ambitionen passt der kräftigte Motor beim von uns getesteten Turbo Tero 4.0 EQ. Die bissigen 4-Kolben Scheibenbremsen und die 11-Gang Kettenschaltung von SRAM unterstreichen schließlich den Charakter als sportliches Hardtail e-MTB.
Innovative Technik
Specialized gilt bereits seit vielen Jahren als Vorreiter, der die e-Bike Welt immer wieder mit technischen Neuerungen begeistert. Auch beim neuen Turbo Tero gibt es spannende Innovationen zu entdecken. Ein Highlight ist mit Sicherheit das Mastermind-Display in Kombination mit der bewährten Mission Control App. Das Display bietet unzählige verschiedene Anzeige- und Einstellungsmöglichkeiten. So lassen sich beispielsweise Trittfrequenz und Wattleistung einblenden. Vor allem die grafische Darstellung der Frequenz, mit der in die Pedale getreten wird, weiß unserem Testfahrer sehr gut zu gefallen.
Bei einer Trittfrequenz zwischen 70 und 100 Umdrehungen in der Minute zeigt das Display an, dass sich der Fahrer im grünen Bereich befindet. In diesem Bereich ist man besonders effizient unterwegs und schont sowohl die eigene Muskulatur als auch die Akkukapazität.
Erwähnenswert ist auch die elektronische Diebstahlsicherung beim Turbo Tero. Die Lock- und Alarmfunktion lassen sich ganz bequem über die Mission Control App aktivieren. Definitiv ein tolles Feature!
Sportliche Optik und Geometrie
Das neue Specialized Turbo Tero kommt in verschiedenen Farbvarianten auf den Markt. Unser Testfahrer Christof ist auf einem Turbo Tero 4.0 EQ in der Farbe „Redwood Red“ unterwegs. Die Lackierung in einem knalligen Rot mit reflektierenden Partikeln gefällt unserem Testfahrer sehr gut und verleiht dem Bike einen sportlichen Look. Dank der reflektierenden Lackpartikel ist das Turbo Tero 4.0 EQ gleichzeitig für andere Verkehrsteilnehmer hervorragend sichtbar.
Sportlich ist nicht nur die Optik des Specialized Turbo Tero 2022, sondern auch dessen Geometrie. Auf den ersten Blick weißt der Rahmen aus Aluminium mit tiefgezogenem Oberrohr große Ähnlichkeiten zu dem des 2022er Turbo Vado auf. Allerdings unterscheiden sich Geometrie von Turbo Tero und Turbo Vado deutlich.
Der erste Unterschied zwischen den beiden Modellen: Specialized stellt das Turbo Tero auf 29 Zoll große Reifen, während beim Turbo Vado auch im Modelljahr 2022 weiterhin 27,5 Zoll Reifen verbaut werden. Dazu besitzt das Turbo Tero mehr Federweg. Hat das Turbo Vado eine Gabel mit 80 cm Federweg, so sind es beim Turbo Tero 110 cm. Dadurch kommt das Tretlager höher und der Lenkwinkel wird flacher. Der Lenker des Turbo Tero ist breiter und bietet weniger Backsweep als beim Turbo Vado. So ergibt sich beim Specialized Turbo Tero ein sportliches Gesamtpaket, das unserem Testfahrer Christof sehr zusagt.
Das Turbo Tero im urbanen Raum
Ist das neue Specialized Turbo Tero tatsächlich ein Alleskönner, der sich auch für den Einsatz im urbanen Raum eignet? Genau das wollte unser Testfahrer Christof herausfinden und hat sein Turbo Tero 4.0 EQ auf ganz unterschiedlichem Terrain in Augenschein genommen.
Auf den ersten Kilometern, die Christof mit seinem Turbo Tero auf Asphalt absolviert, kann das e-Bike direkt seine Qualitäten zum Pendeln demonstrieren. Die 29 Zoll großen Ground Control Reifen besitzen ein recht ausgeprägtes Profil, das für viel Grip abseits asphaltierter Wege sorgen soll. Dennoch rollen die Reifen auch auf dem Asphalt sehr gut. Die Geräuschkulisse beim Abrollen fällt für Reifen dieses Formats ebenfalls erstaunlich gering aus. Zusammen mit dem ebenfalls sehr leise arbeitenden Motor stellt sich ein sehr entspanntes Fahrgefühl auf dem Specialized Turbo Tero ein. Dem Einsatz im urbanen Raum sind also keine Grenzen gesetzt. Der tägliche Weg zur Arbeit, das Erledigen von Einkäufen oder die Fahrt mit dem Nachwuchs zum Kindergarten – mit dem neuen Turbo Tero von Specialized lassen sich all diese Wege ohne Probleme realisieren.
Die Sitzposition auf seinem Specialized Turbo Tero empfindet unser Testfahrer Christof als angenehm sportlich. Sein e-Bike in der Rahmengröße L passt wie wie angegossen zu Christofs Körpergröße von 183 cm. Er sitzt wunderbar zentral positioniert im Bike und kann dadurch spielerisch leicht Richtungswechsel vornehmen. Auf seinen Testfahrten zeigt sich das Turbo Tero sehr agil.
Das Turbo Tero im Gelände
Specialized hat das Turbo Tero als Hardtail e-MTB für Touren und leichte Trails entwickelt. Die Tauglichkeit im Gelände möchte unser Testfahrer Christof in den schönen Wäldern des Oberrheins prüfen. Bevor die erste Ausfahrt im Gelände starten kann, steht Christof allerdings noch vor einer kleinen Herausforderung. Serienmäßig stattet Specialized das Turbo Tero am Vorderrad mit einer Schutzblechverlängerung aus, die bis circa 10 cm über den Boden reicht. Dadurch wird das Fahren auf anspruchsvolleren Naturwegen natürlich erschwert.
Glücklicherweise ist die Schutzblechverlängerung des Turbo Tero jedoch nicht fest vernietet. Sie wird lediglich von drei kleinen Sechskantschrauben gehalten. Daher ist das Entfernen und Wiederanbringen der Verlängerung möglich, erweist sich allerdings als eine recht fummelige Angelegenheit. Unser Testfahrer würde sich stattdessen eine simple Stecklösung wünschen.
Wer sich für das Turbo Tero 3.0 oder das Turbo Tero 5.0 entscheidet, braucht sich keine Gedanken um dieses Problem zu machen. Bei diesen beiden Modellen verzichtet Specialized nämlich auf die Schutzblechverlängerung am Vorderrad.
Auf Sand und Kies unterwegs
Nachdem Christof die Schutzblechverlängerung am Vorderrad abmontiert hat, kann es endlich losgehen! Zunächst geht es für unseren Testfahrer und sein Turbo Tero 4.0 EQ ans Rheinufer. Auf dem Weg zum Fluß wartet auch direkt die erste größere Herausforderung auf das Turbo Tero, denn es geht durch tieferen Sand und über Kies. Auf solchen Untergründen trennt sich die Spreu vom Weizen und das Turbo Tero kann zeigen, was es im Gelände kann. Ein normales Trekking e-Bike mit Straßenbereifung würde in diesem Terrain mit hoher Wahrscheinlichkeit stecken bleiben. Dank der Ground Control Reifen und des ausgezeichnet abgestimmten Antriebs kommt Christof mit seinem Turbo Tero jedoch problemlos durch den Sand und über den Kies.
In diesem Gelände erweist sich zudem die absenkbare Teleskopsattelstütze des Turbo Tero als extrem hilfreiches Feature. Für unseren Testfahrer Christof sowieso eine der besten Erfindungen im MTB-Bereich in den vergangenen 20 Jahren. Während seiner Fahrt durch die Rheinwälder setzt Christof die absenkbare Sattelstütze regelmäßig ein. Der Dropper Seatpost sorgt für mehr Bewegungsfreiheit und bringt gerade im Gelände mit wechselnder Topografie einen deutlichen Sicherheitsgewinn mit sich.
Wie macht sich die Federgabel?
Auf Christofs Testfahrt mit dem neuen Specialized Turbo Tero wird es nun zum ersten Mal ungemütlicher. Es geht über einige große Wurzeln und leicht verblockte Passagen. Wie machen sich das Turbo Tero und insbesondere die Federgabel in diesem Terrain? Das Turbo Tero 4.0 EQ gelangt hier erstmals in den Grenzbereich. Zwar hat das Bike mit 66,4 Grad einen Lenkwinkel, der vor einigen Jahren sicherlich noch als „Enduro“ durchgegangen wäre. In ruppigem Terrain ist das Turbo Tero als Hardtail dennoch extrem gefordert. Besonders wichtig ist deswegen eine gute Federgabel, die dem Fahrer klare Rückmeldungen gibt und sensibel anspricht.
Werfen wir also einen näheren Blick auf die Federgabel, die Specialized beim Turbo Tero 4.0 EQ verbaut. Der Hersteller entscheidet sich bei dem von uns getesteten Modell für eine Stahlgabel von RockShox. Die RockShox Recon Silver TK besitzt einen Federweg von 110 mm sowie eine Lockfunktion. Grob einstellen lässt sich die Härte der Stahlfeder.
Auf einfachen Wald- und Schotterwegen arbeitet die Federgabel des Turbo Tero unauffällig und verrichtet zuverlässig ihren Dienst. Wer sich jedoch häufiger auf ruppige Wege oder Trails begeben und das Turbo Tero 4.0 als echtes e-Mountainbike nutzen möchte, wird sich vermutlich eine besser ansprechende und anpassbare Luftfedergabel wünschen. Ein solche setzt Specialized nur beim Turbo Tero 5.0 ein.
Auf dem nächsten Abschnitt seiner Testfahrt wird es dann wieder wesentlich entspannter. Für Christof geht es auf den Rheindamm, von dem sich herrliche Ausblicke auf die Rheinwälder und den Altrhein eröffnen. Zwar ist der Weg größtenteils unbefestigt, er weist aber keinerlei fahrerische Herausforderungen auf. So hat Christof Zeit, um sich ausführlicher dem Antriebssystem seines Turbo Tero 4.0 EQ zu widmen.
Für jede Situation die richtige Unterstützung
Fast alle Bikes aus der Modellreihe werden vom Specialized Turbo Full Power System 2.0 angetrieben. Einzige Ausnahme bildet das Turbo Tero 5.0, bei dem das Turbo Full Power System 2.2 für die Unterstützung zuständig ist. Wie man es von Specialized gewohnt ist, stehen drei Unterstützungsstufen zur Auswahl. Für unseren Testfahrer Christof absolut ausreichend, da sich die Unterstützungsstufen auch noch individuell anpassen lassen. In der höchsten der drei Unterstützungsstufen, dem Turbo-Modus, schiebt der Motor das Turbo Tero kräftig an. Christof kann hier kaum einen Unterschied zum Specialized Turbo Levo mit 90 Nm feststellen, auf dem er privat unterwegs ist. Das maximale Drehmoment von 70 Nm beim Turbo Tero erweist sich als vollkommen ausreichend. Wer doch noch mehr Power spüren möchte, greift zum Turbo Tero 5.0 mit einem maximalen Drehmoment von 90 Nm.
Auf seinen Testfahrten konnte sich für Christof der Trail-Modus als Favorit herauskristallisieren. In dieser Unterstützungsstufe setzt der Motor jede noch so feine Pedalbewegung sensibel um. Es entsteht das sehr natürliche Fahrgefühl, das für die e-Bikes von Specialized charakteristisch ist.
Das Testfazit zum Specialized Turbo Tero
Für unseren Testfahrer Christof ist Specialized beim neuen Turbo Tero ein extrem stimmiges Gesamtpaket gelungen. Wer sich auf der Suche nach einem alltagstauglichen e-Bike mit einem außergewöhnlich breiten Einsatzgebiet befindet, der wird das Turbo Tero sicherlich lieben. Mit dem EQ-Modell aus unserem Test ist (fast) alles möglich. Das Bike lässt sich auf asphaltierten Straßen genau wie auf moderaten Waldwegen und leichten Trails bewegen.
Auch die Abstufungen innerhalb der Modellreihe sind nach Ansicht unseres Testfahrers sehr gut gelöst worden. Wer eher preisbewusst ist, greift zum Turbo Tero 3.0. Das Turbo Tero 4.0 EQ ist der vielseitige Alleskönner aus der Modellreihe. Und für alle, die ein waschechtes Hardtail e-MTB für das sportliche Vergnügen auf dem Trail haben möchten, steht das Turbo Tero 5.0 bereit.
Unser Testfahrer: Christof Steier alias der Belchenradler