e-Mountainbike
Noch nicht allzu lang ist es her, da haben leidenschaftliche Mountainbiker das Wort e-Mountainbike nicht einmal in den Mund genommen. Sie sollen dem „echten Sport“ den Reiz nehmen und unerfahrene Mountainbiker auf die schwierigsten Trails treiben, sodass ambitionierte Fahrer auf viel befahrene Wege treffen.
Diese Zeiten sind zum Glück vorbei, da sich mittlerweile selbst eingefleischte Mountainbike-Profis für das e-MTB einsetzen. Aus eigener Erfahrung verdeutlichen sie, dass die körperliche Anstrengung erhalten bleibt, nur eine andere Form annimmt. Statt nach zwei Abfahrten erschöpft aufhören zu müssen, schafft man locker 5!
Darüber hinaus ermöglicht die Extra-Power aus dem Antrieb ganz neue Möglichkeiten. Uphill-Trails sind längst in der Szene angekommen und bereiten e-Mountainbikern große Freude! Denn auch Bergauffahrten können technisch anspruchsvoll sein und erfordern viel Fahrgeschick.
Der Trend wächst immer weiter
"Eines Tages wird das e-Mountainbike das herkömmliche Mountainbike wahrscheinlich vollständig ersetzen."
Mittlerweile stellen die bekanntesten Hersteller für Elektroantriebe, Bosch, Yamaha, Shimano und Brose, bereits extra Modelle für den sportlichen e-MTB Bereich her, wodurch Drehmomente von bis zu 90 Nm realisiert werden können. Bei Bosch ist es der Performance CX Antrieb, der sogar über einen extra e-MTB Modus verfügt, bei Yamaha der PW-X Motor, Shimano brachte den EP8 raus und Brose entwickelte den Drive S Antrieb.
Der extra Antrieb gibt dem e-MTB zwar auch extra Gewicht, aber durch die Motorunterstützung merkt man davon so gut wie gar nichts. Selbst das Handling wird durch das Zusatzgewicht des Motors und des Akkus nicht geschmälert. Der Schwerpunkt liegt beim Mittelmotor besonders tief. Dadurch ist selbst das Manövrieren durch engere Passagen ein Leichtes. Die präzise und intuitive Motorunterstützung ist mittlerweile schon ziemlich ausgereift und greift genau dann, wenn sie der e-Mountainbiker am meisten benötigt.
Für jedes Gelände gerüstet
Die Anforderungen an ein e-Mountainbike sind sehr vielfältig. Egal, ob man sich für eine Bergauffahrt und den von Bosch geprägten Uphill-Flow entscheidet oder für steinige oder rasante Abfahrten – das e-MTB muss für jeden Untergrund bestens gerüstet sein.
Was alle e-Mountainbikes haben sollten ist eine Federgabel am vorderen Laufrad, eine hydraulische Scheibenbremse und im besten Fall eine Kettenschaltung, da sie im Gelände deutlich präziser und handlicher ist als eine Nabenschaltung. Auch eine Vario-Sattelstütze bietet sich an, ist aber abhängig von den Vorlieben des Fahrers.
Entscheidende Unterschiede zwischen e-Mountainbikes werden erst bei dem Typ der Federung – Hardtail oder Fully – und der Bereifung deutlich. Hier sollte man sich auf jeden Fall bei der Wahl des richtigen e-MTB Modells seiner Bedürfnisse bewusst sein und verschiedene Varianten ausprobieren.
Das A und das O - die Rahmenfederung
Hauptsächlich gibt es beim e-Mountainbike zwei unterschiedliche Ausprägungen bei der Rahmenfederung. Doch worin genau liegt überhaupt der Unterschied zwischen Fully und Hardtail?
Ein Hardtail bietet genau das, was der Name schon sagt – einen ungefederten oder ungedämpften Hinterbau. Der steifere Rahmen ermöglicht eine optimale Kraftübertragung der Tretbewegung auf den Untergrund, allerdings eignet er sich nicht besonders für steinige oder unebene Trails. Daher ist ein Hardtail eher für Forstwege oder als Ausdauergerät geeignet. Die fehlende Hinterbaufederung ermöglicht darüber hinaus einen geringeren Anschaffungspreis und sorgt für weniger Gewicht.
Das Fullsuspension e-Mountainbike – sprich Fully – ist genau richtig für Vollblut Mountainbiker und solche, die es werden wollen. Zwar ist es erwartungsgemäß etwas teurer und schwerer als das Hardtail, ansonsten bietet es aber fast nur Vorteile. Die Besonderheit ist, dass solche e-Mountainbikes auch am Hinterbau gefedert sind und daher auch auf unebenen Wegen nachgeben. Dadurch können Stöße durch den Untergrund besser absorbiert werden und die Wirbelsäule wird entlastet. Ein weiterer Vorteil ist die verbesserte Traktion – also die Bodenhaftung – die es ermöglicht, die Kraft des Elektromotors optimal auf den Untergrund zu übertragen. Das ermöglicht ein besseres Fahrgefühl auf schnellen Abfahrten, wodurch der Fahrspaß deutlich gehoben wird.